Joshua Bell spielt Mendelssohn und Beethoven (Sony Classical).

Voller Behaglichkeit eröffnet die Camerata Salzburg unter Roger Norrington das Violinkonzert von Beethoven. Orchester und der Solist finden sofort wunderbar zueinander. Wobei Joshua Bell zunächst lieber romantische Züge des Klassikers aufspürt. Schlanke, fast süßliche Melodielinien entlockt der Virtuose aus Indiana seiner Stradivari. Alles Romanze oder was? Der schöne Bell, Liebhaber schneller Autos, Golf-, Tennis- und Computerspieler - und dann so ein implodierendes Larghetto? Aber das tänzerische, das spielerische Aufatmen folgt. Gerade bei Mendelssohns Opus 64 zeigt Bell, mit welch technischer Leichtigkeit und interpretatorischem Nuancenreichtum er aufwarten kann. vbl