Als Mischung aus Repräsentations- und Zweckbau entwarf Karl-Friedrich Schinkel sein wahrscheinlich bekanntestes Werk zwischen 1816 und 1818. Einerseits erinnerte der stilbildende klassizistische Bau an die Befreiungskriege, andererseits beherbergte er bis 1918 die Wachstube der preußischen Königswache. 1931 gestaltete Heinrich Tessenow die Neue Wache um zur Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Die Nazis fügten ein mächtiges Eichenkreuz hinzu und machten aus Tessenows Ort des stillen Gedenkens eine Kulisse für waffenklirrendes «Heldengedenken». Anfang Mai 1945 schwer beschädigt, ließ das SED-Regime die Gedenkstätte in veränderter Form und nunmehr den «Opfern des Faschismus und Militarismus» gewidmet restaurieren. Schon 1969 wurde der Bau erneut umgestaltet und das DDR-Wappen an der Rückwand eingelassen. Seit 1993 ist die Neue Wache offizielle Gedenkstätte der Bundesrepublik. sfk