Oberstes Gericht stoppt Madrider Prado-Projekt

Der Oberste Gerichtshof Spaniens hat die Erweiterung des Prado-Museums in Madrid gestoppt und damit eines der größten Prestige-Projekte der spanischen Kulturpolitik einstweilen auf Eis gelegt. Die Richter gaben jetzt der Klage von Anwohnern statt, die sich gegen die Pläne des Star-Architekten Rafael Moneo wehren, die Klosterruine der angrenzenden Sankt-Hieronymus-Kirche in das Vorhaben einzubeziehen. Die Kläger müssen jedoch eine Bürgschaft von 1,25 Millionen Euro hinterlegen, damit die durch die Verzögerung der Bauarbeiten entstehenden Kosten abgedeckt sind.

Das Kloster aus dem 17. Jahrhundert ist bereits Stein für Stein abgetragen worden. Es soll nach den Plänen Moneos unter einem Licht durchfluteten Kubus wieder aufgebaut werden und dann neue Räume des Prado beherbergen. Die von den Anwohnern gegründete Bürgerinitiative will dies verhindern. Die geplante Erweiterung um 16 000 Quadratmeter soll rund 50 Millionen Euro kosten. Ministerpräsident José María Aznar hat sich persönlich für den Ausbau des Prado stark gemacht. dpa