Wolfgang Rihm erhält Siemens-Musikpreis

Der Komponist Wolfgang Rihm (50) erhält den diesjährigen internationalen Ernst-von-Siemens-Musikpreis. Der mit 150 000 Euro dotierte Preis zählt weltweit zu den begehrtesten Auszeichnungen in der Musik. In Rihms Musik manifestiere sich der Glaube an die unzerstörbare Existenz des schöpferischen Individuums, "das seine Kraft und Würde gegen alle äußeren Gefährdungen zu behaupten vermag", urteilte die Jury. Die Auszeichnung wird zusammen mit Förderpreisen in Höhe von 1,15 Millionen Euro am 22. Mai in München vergeben. Die drei Komponisten-Preise, die im Rahmen der Förderpreise vergeben werden, gehen an die in den USA lebende Israelin Chaya Czernowin und an die beiden Deutschen Christian Jost (Berlin) und Jörg Widmann (Freiburg). Im vergangenen Jahr erhielt der Dirigent und Barockspezialist Nikolaus Harnoncourt die Auszeichnung. Rihm zählt zu den bedeutendsten und meistgespielten Komponisten seiner Generation. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Kammeroper "Jakob Lenz" nach Georg Büchner, die Musiktheaterstücke "Die Hamletmaschine" nach Heiner Müller und "Oedipus" sowie die Oper "Die Eroberung von Mexico". Für die Geigerin Anne-Sophie Mutter schrieb Rihm eine "Musik für Violine und Orchester" mit dem Titel "Gesungene Zeit". Eines seinen jüngsten Werke ist die Lukas-Passion "Deus Passus". Weitere Förderpreise gehen unter anderem an das Freiburger Schlagzeug-Ensemble, an das Kammerensemble Neue Musik Berlin, an das Landesjugendorchester Baden-Württemberg, an das Schlagquartett Köln und an das Gustav Mahler Jugendorchester Wien. Außerdem sollen die Donaueschinger Musiktage 2004 mit 100 000 Euro von der Enst-von-Siemens-Stiftung unterstützt werden.