Manche Häuser sind fast zu schön. Dieses zählen die Experten aus dem Landesdenkmalamt wohl dazu: Das Haus ist in der Zehlendorfer Querstraße so auffällig, dass es «nahezu für sich alleine steht wie eine Theaterkulisse». Die Villa mit (inzwischen) ausgebautem Dachgeschoss gehört zu einer Reihe gut erhaltener Gebäude der Jahrhundertwende. Umschlossen von einem als «sehr schön» begutachteten schmiedeeisernen Einfriedungsgitter breitet sich das 1901/02 gebaute Haus auf seinem Grundstück mächtig aus und behrrscht die Umgebung. Dazu trägt auch der Kontrast zwischen den ziegelroten Klinkersteinen und den weiß gestrichenen Putz- und Stuckflächen bei. Auffällig ist an der Straßenseite der barockisierende Giebel, auf dem die weißen Verzierungen deutlich hervortreten. Vom Architekten des Hauses ist wenig bekannt: Wilhelm Schuffenhauer wird in alten Akten als «Baumeister» geführt. Nach der Denkmalliste war er vor allem in Zehlendorf tätig, denn nicht weniger als neun geschützte Miet-, Wohn- oder Schulgebäude stammen aus seiner Feder. Geboren wurde Schuffenhauer im März 1831, sein Todestag jährte sich gestern zum 95. Mal.