Die ersten wärmeren Mai-Tage genießen alle. Im Hochsommer aber fördert der Blick zur Sonne auch kritische Nebengedanken zu Tage, denn zu viel Sonnenwärme kann den Aufenthalt in Räumen mit großen Fenstern unerträglich machen. Sonnenschutzvorrichtungen helfen, sie auszusperren. Und: Sich mit dem Thema befassen kann man schon im Monat Mai.
«Es gibt mehrere Lösungsansätze. Außen liegender Sonnenschutz hat die beste Wirkung, da er die Wärmestrahlen des Lichts erst gar nicht durch das Glas lässt», erläutert Frank Koos vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. Als bauliche Maßnahme könnten ein weiter Dachüberstand oder auch Sonnenschutzglas die direkte Einstrahlung reduzieren.
Ebenso eignen sich außen zum Beispiel Fensterläden, Rollläden, Außenjalousien oder eine Markise. Den höchsten Wirkungsgrad haben hinterlüftete drehbare Lamellen, Jalousien und Stoffe mit einer Transparenz von unter 20 Prozent. In der Wirkungstabelle folgen Rollläden, Klappläden und Markisen, die oben und seitlich ventiliert (= belüftet) sind. «Wer Markisen verwenden will, muss sicherstellen, dass das Fenster nicht direkt besonnt wird.» Praktisch seien Gelenkarm-Modelle, die große Terrassen verschatten und die beim Einrollen ihre Halterungsarme auch gleich Platz sparend zusammenlegen.
Innen liegender Sonnenschutz - gemeint sind Rollo, Lamellenstore oder Vorhang - hat einen viel schlechteren Wirkungsgrad: «Am besten schneiden hier Vorrichtungen ab, die eine weiße oder reflektierende Oberfläche mit geringer Transparenz haben. Am schlechtesten sind Vorrichtungen mit dunklen Farben und hoher Transparenz», erläutert Koos. Innen liegender Sonnenschutz sei nicht dem Wetter ausgesetzt, der Pflegeaufwand ist dadurch erheblich geringer. Integrierte Jalousien, die zwischen Fensterscheiben eingesetzt sind, liegen in der Wirksamkeit zwischen Außen- und Innensystemen.
Die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert für Gebäude mit einem Fensterflächenanteil von mehr als 30 Prozent den Nachweis eines sommerlichen Wärmeschutzes. «Dabei werden die Fenster des gesamten Hauses berücksichtigt - egal, ob sie nach Norden, Osten, Westen oder nach Süden orientiert sind. Auf ein Zimmer bezogen ergeben sich aber ganz unterschiedlich behagliche Raumklimate, die unter anderem von der direkten Sonneneinstrahlung, von der Tageszeit und auch von der Himmelsrichtung abhängig sind», betont der Experte. Dies könne dazu führen, dass schon bei 15 Prozent Fensterfläche im Sommer eine Überhitzung auftreten kann, wenn nämlich alle Fenster nach Süden ausgerichtet sind. Entsprechend hänge es daher vom einzelnen Raum ab, wie viel und welchen Sonnenschutz man benötigt.
Genaue Informationen zum Energieeinsparverordnungs-Nachweis liefert das neue Merkblatt «Sommerlicher Wärmeschutz» vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller und dem Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz. Den Ratgeber kann man im Internet herunterladen: www.window.de , dort in der Rubrik «Verband» unter «VFF Merkblätter». ddp