Säumige Mieter bringen nach Darstellung des Wohnungseigentümer-Vereins «Haus & Grund» private Haus- und Wohnungseigentümer zunehmend in Bedrängnis. «Oft handelt es sich dabei um zahlungsfähige, aber unwillige Mieter», sagt Vereinspräsident Rüdiger Dorn: «Der betriebswirtschaftliche Schaden überschreitet allein bei den organisierten Eigentümern über 100 Millionen Euro jährlich.»
Der Direktor des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, wies solche Äußerungen als «hysterisch» zurück. Der von Haus & Grund behauptete betriebswirtschaftliche Schaden mache gerade 0,5 Promille des Betrages aus, der in Deutschland jährlich an Mieten eingenommen werde.
Hans Reinold Horst, Chefjustiziar des Berliner Büros von Haus & Grund, veranschlagt das Volumen aller Forderungen auf jährlich 200 Milliarden Euro - davon rund 14 Milliarden Euro, die mehr als drei Monate unbezahlt blieben. Rips hält die Zahlen für unseriös: «Dann müsste statistisch gesehen jeder Mieterhaushalt mit 700 Euro im Rückstand stehen.» Dorn räumte ein, dass «die allermeisten Mietverhältnisse problemfrei funktionieren». Es sei aber offensichtlich, dass die Rechtslage den Vermieter benachteilige. Daher bedürfe es einer Gesetzesänderung. dpa