Wer das eigene Haus oder die eigenen vier Wände auf Vordermann bringen will, kann jede Menge staatlicher Zuschüsse in Anspruch nehmen, wenn er bei der Renovierung Energiesparmaßnahmen einplant. Die sind vor allem an der Heizung in den kommenden Jahren ohnehin ein Muss, da längst überholte Anlagen nach der neuen Energiesparverordnung ausgewechselt werden müssen. Aber auch neue Fenster können die Heizkosten senken und das investierte Geld schnell wieder durch geringere Heizkosten hereinbringen.
Lohnend sind vor allem die Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die sie über das CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm als zinsgünstige Darlehen vergibt, wenn durch die Modernisierung Energie gespart werden kann. Ein solches Darlehen von bis zu 30 000 Euro bekommt, wer sich für ein Maßnahmepaket der KfW entscheidet, das etwa den Austausch von Fenstern und Heizung bei gleichzeitiger Dämmung der Außenwände und des Kellers beinhaltet. Die Konditionen: Bei rund drei Prozent für ein 20-jähriges Darlehen haben sich die Zinsen in der Vergangenheit eingependelt und liegen damit rund 50 Prozent unter den marktüblichen Zinsen.
Im Osten geht die KfW-Förderung weiter: Mit dem Wohnraummodernisierungsprogramm Ost wird alles gefördert, was Bausubstanz und Wohnwert von Ost-Immobilien dauerhaft verbessert. Dazu gehört die Renovierung der Fassade genauso wie der Einbau neuer Bäder oder ein Dachaustausch. Möglich ist die Förderung für Altbauten mit bis zu 400 Euro pro Quadratmeter, wenn die Immobilie vor 1948 erstellt wurde oder denkmalgeschützt ist. Dabei liegen die Zinsen für 25- bis 30-jährige Laufzeit bei rund 4,2 Prozent.
In den einzelnen Bundesländern gibt es daneben noch regionale Förderung. Die Mittel allerdings sind knapp und in fast allen Fällen an enge Voraussetzungen wie zum Beispiel Einkommensgrenzen gebunden. Wichtig dabei zu wissen: Einen Rechtsanspruch auf Fördermittel gibt es nicht. Ist der Topf leer, aus dem die Mittel genommen werden, können die Antragsteller meist nicht mit staatlicher Förderung rechnen. Trotzdem lohnt sich die Recherche, denn in Mecklenburg-Vorpommern sind beispielsweise bis zu 12 000 Euro pro Wohnung bei einem Zinssatz von 2,5 Prozent drin. Und auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder im Saarland gibt es wie in fünf weiteren Ländern staatliche Zuschüsse zur Sanierung. Welche Mittel es im Einzelnen in welchen Ländern gibt, erfahren Interessierte im Ratgeber «Baufinanzierung von A-Z» der Berliner Huss-Medien GmbH ( www.h-u-w.de ), den es für 3,90 Euro im Handel gibt.
Wer nicht in den Genuss öffentlicher Gelder kommt, dem bleibt unter dem Strich nur der Gang zur Hausbank. Auf einen herkömmlichen Ratenkredit sollten sich Bauherren dabei allerdings nicht einlassen, denn der sorgt mit hohen Zinsen und kurzen Laufzeiten für eine starke monatliche Belastung. Sinnvoller ist es, eine Hypothek auf das ganz oder teilweise abbezahlte Haus aufzunehmen. Die sind bei kleinen Sanierungen schon für Zinsen von 5,3 bis 5,5 Prozent und einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren zu bekommen.
Problem dabei: Gerade günstige Internet-Anbieter vergeben ungern kleinere Darlehen bis 50 000 Euro und verweisen dabei auf die hohen Bearbeitungskosten. Verhandeln lohnt sich allerdings, denn gegen kleine Zinsaufschläge drücken die Banken gerne einmal ein Auge zu und sind dann immer noch günstiger als manche Hausbank. ddp