Immer weniger Stadtflüchter ziehen ins Umland

| Lesedauer: 2 Minuten

Von der City in das Umland einer Stadt zu ziehen, kommt offensichtlich für immer weniger Menschen in Frage. Der Durchschnitt der «Wanderungsverluste» der westlichen Bundesländer sei 2001 auf den tiefsten Stand seit 1991 gefallen, teilt die Initiative Wohneigentum (Berlin) mit. 38 000 Städter waren 2001 in 30 westdeutschen Stadtregionen aufs Land gezogen - 1998 waren es noch mehr als 60 000.

Auch in den östlichen Ländern sei ein rückläufiger Trend zu beobachten, heißt es weiter. Besonders deutlich werde dies in Berlin, wo der Wanderungsverlust von 30 000 (1998) auf unter 15 000 (2001) sank. In Dresden belegten die Zahlen bereits wieder eine Wanderung in Richtung Stadt.

Den Grund für die «Stadtflucht» der 90er Jahre sieht die Initiative - ein Bündnis von Verbänden der Bau- und Wohnungswirtschaft, Baufinanzierern und der IG Bauen-Agrar-Umwelt - in der Wohnungsknappheit und hohen Mieten in den Citys. Die Lage habe sich inzwischen entspannt. Auch die sinkende Zahl von Familien mit Kindern, die klassischerweise landwärts ziehen, lasse für die Zukunft geringere Wanderungsverluste erwarten.

Falsch sei die «klischeeartige Vorstellung», dass der Traum von einem eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung die Hauptursache für den urbanen Auszug gewesen sei. Nur eine Minderheit der ins Umland Gezogenen habe dort tatsächlich Wohneigentum gebildet, betont die Initiative.

Nur Familien mit Kindern hätten nach ihrer Abwanderung mehrheitlich Wohneigentum erworben. Der Grund, warum solche Familien weniger werden: Gerade die Größe diese Gruppe nehme wegen des Geburtenknicks von 1965 im Gegensatz zur Gesamtzahl der Haushalte künftig deutlich ab. So werde die Zahl der Familienhaushalte mittleren Alters (35 bis 45 Jahre) von 2000 bis 2015 im Westen um 27 Prozent und im Osten sogar um 36 Prozent abnehmen. gms/ddp