Ein außergewöhnliches Wohnhaus ließ sich der jüdische Bankier Eugen Bab 1924/25 errichten. Auf einem breiten Untergeschoss (heute eine Ladenzeile) erhebt sich ein von niedrigen Seitenteilen flankierter Mittelteil mit Eingangsvorbau und Terrasse. Zu finden sind vor allem strenge kubische Formen. Stilistisch rechnen die Berliner Denkmalschützer die Villa in der Konstanzer Straße (Wilmersdorf) zur Neuen Sachlichkeit, doch gebe es auch Erinnerungen an traditionelle Architektur wie den auffälligen Staffelgiebel auf der linken Seite. Der aber sei «expressionistisch umgeformt» in seiner Verbindung aus farbigem Putz und Klinkersteinen. Als drittes Fassadenmaterial am Haus kamen farbig glasierte, dekorative Keramikplatten wie links unter dem Balkon zum Einsatz . Weil das Haus trotz mancher Veränderungen noch heute «ein herausragendes Beispiel für innovative Architektur der 1920er Jahre» darstellt, steht es unter Denkmalschutz. Baumeister war Harry Rosenthal (1892 bis 1966), damals ein Architekt der jüdischen Oberschicht in Berlin. Er floh später vor den Nazis nach Palästina, wo er neben vielen anderen Deutschland-Flüchtlingen dafür sorgte, dass damals fast jedes vierte Haus dort aus der Feder eines in Deutschland geborenen Architekten stammte.