Mit aufgefangenem Regenwasser wird heutzutage bereits Wäsche gewaschen, die Toilette gespült oder der Rasen gesprengt. Für diesen Zweck kann man auch aufbereitetes Dusch- und Badewasser nehmen. «In einer speziellen Anlage wird das Nass aus Dusche, Waschtisch und Wanne in hygienisch sauberes Wasser verwandelt», sagt der Marketingleiter einer Herstellerfirma: «Das spart kostbares Trinkwasser: Bei einer vierköpfigen Familie sind das je nach Nutzungsgewohnheiten bis zu 70 000 Liter Trinkwasser im Jahr. Mit dem zweiten Nutzungszyklus sinken die Gebühren für Frisch- und Abwasser.»
Dazu wird das Wasser aus den Bädern eines Hauses gesammelt und zur Anlage geleitet. Dort wird es in mehreren Schritten aufbereitet: Grobe Teilchen werden ausgefiltert, Biokulturen bauen weiteren Schmutz ab. UV-Licht entkeimt das Wasser. Danach soll die Reinheit des Nutzwassers der EU-Richtlinie für saubere Badegewässer entsprechen. «Über ein separates Leitungssystem wird es aus dem Wasserspeicher zu Toilette, Waschmaschine, Putzwasser- oder Gartenwasseranschluss geleitet. Wie bei Regenwasser darf keine direkte Verbindung zum Trinkwassernetz bestehen», erläutert der Firmensprecher.
Wer das System in sein Eigenheim einbauen lassen will, braucht keine Genehmigung. «Im Neubau fallen nur geringe Mehrkosten für die separaten Leitungen an, da das zweite Rohrnetz sofort mit geplant werden kann. Bei bestehenden Häusern sind die Umbauarbeiten allerdings umfangreicher», betont der Sprecher. Ein Schild «Kein Trinkwasser» sollte an Anschlüssen und Wasserstellen warnen. ddp