Kohlrabi oder Rotkohl muss nicht unbedingt in der Erde wachsen. Wenn es keinen freien Platz für ein Beet am Boden gibt, dann lassen sich Kräuter und Gemüse eben auch an der Wand anbauen.

Am Mehringplatz in Kreuzberg haben Anwohner kurzerhand einen Bauzaun zur Anbaufläche erklärt und an ihn aufgeschnittene Tetrapak-Verpackungen, Plastik-Flaschen, Kaffeesäcke und spezielle Pflanzbeutel gehängt. Gefüllt wurden sie vorher mit Erde und entsprechenden Samen. Sprayer haben zudem auf den Zaun eine grüne Landschaft „gezaubert“. Der Nachbarschaftsgarten ist Teil der Initiative „Stadt macht satt“. Die Begrünungs-Aktion reiht sich ein in allerlei Berliner Facetten des „Urban Gardening“ (Öffentliches Gärtnern). So pflegen Anwohner etwa eigene Beete auf dem Tempelhofer Feld, im Park am Gleisdreieck oder an so manchen Straßenbäumen. Gärtnereien verkaufen Samen-Bälle zum Begrünen öffentlicher Areale – und in den Prinzessinnengärten am Moritzplatz wird gemeinschaftlich gegärtnert.