Nach Angaben der Veranstalter haben sich zur Montagsdemo in Friedrichshagen wieder mehr als 2000 Bürger auf dem Marktplatz versammelt, um gegen Fluglärm zu demonstrieren. Und dies trotz des schlechten Wetters und der Schulferien, wie Corinna Ludwig von der Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI) betonte.
Ludwig kündigte dort einen "heißen Herbst" an. Mit zahlreichen Protestaktionen soll erreicht werden, dass das durch die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus etwas in den Hintergrund getretene Thema BER-Flugrouten wieder stärker in die politische Diskussion rückt. Angekündigt wurde etwa eine Demonstration aller Bürgerinitiativen gegen Fluglärm am 23. Oktober in Schönefeld sowie eine weitere große Protestaktion am 19. November in Berlin. Außerdem sollen vor dem Abgeordnetenhaus und der Berliner CDU-Parteizentrale dauerhaft Transparente aufgestellt werden, mit denen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Berliner CDU-Landeschef Frank Henkel an ihre Zusagen erinnert werden sollen, sich für die Einhaltung einst getroffener Zusagen starkzumachen. "Herr Henkel hat uns vor zwei Monaten seine Unterstützung zugesagt. Jetzt ist es an der Zeit, Taten folgen zu lassen", sagte FBI-Sprecher Jan Hemme mit Blick auf die anstehenden Koalitionsgespräche.
Seit der Vorstellung der Flugrouten von und zum neuen Hauptstadtflughafen BER vor gut einem Jahr gibt es Proteste aus den betroffenen Stadtteilen. Die Bewohner fordern vor allem, dass die Flugzeuge ihre Wohnsiedlungen stärker als derzeit geplant meiden. Für Unmut hat besonders gesorgt, dass jetzt auch Gebiete überflogen werden sollen, die bislang kaum oder nicht betroffen sind. Hoffnungen setzen viele Demonstranten auch in das Bundesverwaltungsgericht, das am Mittwoch über Klagen gegen die Nachtflugregelungen in Schönefeld entscheiden will.