Potsdam - Parteiinterne Missstimmung zu Beginn der heißen Phase im PDS-Bundestagswahlkampf. Gregor Gysi und der PDS-Europa-Abgeordnete André Brie hatten am Wochenende «fehlendes Wahlkampffieber» und «professionelle Schwächen» ihrer Linkssozialisten ausgemacht. «Ich hätte mir mehr Zurückhaltung gewünscht», kritisierte Brandenburgs PDS-Landeschef Ralf Christoffers gestern die Äußerungen seiner Genossen. Auch teile er die Meinung von Gysi und Brie nicht.
Im Wahlkalender der Brandenburger PDS stehen dennoch Termine mit Ex-Senator Gysi. So seine Tour durch verschiedene Wahlkreise am 7. September. Auf eines wird die PDS wohl nach dem Rücktritt ihres Vorzeige-Politikers verzichten: Auf das bereits gedruckte Plakat «Gysis junge Truppe».
Brandenburgs PDS strebt bei der Bundestagswahl am 22. September rund 25 Prozent der Stimmen und damit fünf Mandate an. Gute Chancen auf Direktmandate gebe es in den Wahlkreisen 61 (Potsdam, Potsdam-Mittelmark, Teltow Fläming) und 59 (Barnim, Märkisch-Oderland) mit Rolf Kutzmutz und dem parteilosen Richter Andreas Müller, meint Heinz Vietze, Wahlkampfleiter der PDS. jm