Potsdam - Es ist klirrend kalt und zudem noch Montag. Es ist noch nicht einmal 14 Uhr und der Weihnachtsmarkt noch geschlossen. Doch kleine Grüppchen und Paare strömen bereits die Ribbeckstraße hinunter. Zum Krongut Bornstedt; seit Eröffnung im Mai ein Renner unter Potsdams Attraktionen. Doch der Run auf das Mustergut der Hohenzollern hat seine Schattenseiten. Und die Abschleppwagen, die an diesem Montag bereits stationiert sind, müssen nicht lange warten, bis die ersten Besucher ihre Autos ins Halteverbot stellen. Ob es nun der Unvernunft der Besucher oder den zu wenigen Parkplätzen geschuldet ist, dass die Ribbeckstraße zugeparkt oder wie am Sonntag gar nicht mehr zu befahren ist, sei dahingestellt.
Tatsache ist: An Spitzentagen kommt es rund ums Krongut zum Verkehrsinfarkt. 10 000 Besucher wie am Sonntag gezählt finden de facto keinen Parkplatz in der nächsten Umgebung. Selbst am Montag um 14.15 Uhr ist der nunmehr gebührenpflichtige hauseigene Parkplatz für 250 Autos zu drei Vierteln belegt. Krongut-Chef Friedhelm Schatz ist sich des Problems durchaus bewusst, und auch in der Stadt Potsdam spricht man von katastrophalen Zuständen.
Schließlich ist die Ribbeckstraße eine Wohnstraße, zudem liegt dort der Bornstedter Friedhof. Schatz verweist auf den zehn Gehminuten entfernten Sanssouci-Parkplatz an der Alten Mühle. Überdies will er als Notlösung für die Weihnachtszeit noch rasch zwei Wiesen an der B 273 anpachten. Eine endgültige Lösung erhofft er sich von einem Rahmenplan der Stadt, der Mitte 2003 die Umwidmung von Wiesenland an der Ribbeckstraße in Parkfläche für 500 Autos gestattet - mit Zufahrt über die B 273. «Geplant ist, dann die Ribbeckstraße als verkehrsberuhigte Zone auszuweisen», sagt Schatz.
Vorerst aber sei auf die Buslinie 614 vom Hauptbahnhof Richtung Gutenpaaren, Haltestelle Ribbeckstraße, und die Straßenbahn 92 vom Hauptbahnhof Richtung Kirschallee, Haltestelle Kirschallee, verwiesen.