Potsdam - Die Meierei im Neuen Garten am Jungfernsee. Preußens König Friedrich Wilhelm II. ließ hier Kühe halten, um stets frische Milch zu haben. Bis 1945 befand sich darin eine der größten Ausflugsgaststätten. Zu Kriegsende brannte das 1790 nach einem Entwurf von Carl Gotthard Langhans erbaute und 1844 durch Ludwig Persius «im normannischen Burgenstil» umgeformte Gebäude aus und verfiel in einen Dornröschenschlaf. Es lag im Grenzgebiet. Im Frühsommer kommenden Jahres soll in der Gasthausbrauerei Bier ausgeschenkt und nicht nur Deftiges angeboten werden.
Gestern schwebte über dem denkmalgeschützten Bau die Richtkrone.
Die Eheleute Hannelore und Jürgen Solkowski-Maiwald stecken bis dahin vier Mio. Euro in den der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg gehörenden Komplex. Sie schlossen dafür einen Erbbaurechtsvertrag. Zukünftig können die Gäste der Meierei dem Braumeister über die Schulter schauen und die hauseigene Biermarke testen. 190 Plätze gibt es im Innern, 200 auf der Terrasse mit Blick über den Jungfernsee. Die Stiftung sanierte die Außenmauern. Im Obergeschoss der Meierei gibt es Räume für Veranstaltungen und Seminare. Brauingenieur Jürgen Solkowski bürgt für gute Qualität: 1987 eröffnete er neben dem Schloss Charlottenburg das «Luisen-Bräu», 1994 baute er zusammen mit Partnern die Spandauer Heereswäscherei zur Brauerei um. In Potsdam entstehen 14 Arbeitsplätze, außerdem zwei Ausbildungsplätze. dwh