800 Gewaltopfer suchten Schutz im Frauenhaus

Potsdam - Häusliche Gewalt ist nach den Worten von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) noch immer die am weitesten verbreitete Gewaltform. Allein im vergangenen Jahr hätten mehr als 800 Frauen im Land Zuflucht in Frauenhäusern gesucht, sagte Platzeck gestern zum Aktionstag «Nein zu Gewalt an Frauen».

Die brandenburgische Polizei registrierte im laufenden Jahr 1048 Straftaten im häuslichen Bereich, mit 883 Frauen als Opfer. In 939 Fällen seien Männer die Täter gewesen, sagte der Leiter der Arbeitsgruppe Prävention im Innenministerium, Hans-Jürgen Willuder. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Sozialministeriums 830 Frauen und 823 Kinder in den 22 Frauenhäusern des Landes aufgenommen. Sie blieben dort zwischen einem Tag und mehr als einem Jahr.

Mit 386 Plätzen gebe es ein flächendeckendes Angebot für Zuflucht suchende Frauen, unterstrich die Staatssekretärin im Potsdamer Sozialministerium, Angelika Thiel-Vigh (SPD). Künftig werde ein Schwerpunkt auf die Schulen gelegt. «Gewalt kann man auch am Verhalten von Schülerinnen und Schülern erkennen.» ddp/dpa