Hennigsdorf - Bei einer Hornissen-Attacke im Wald sind in Hennigsdorf (Oberhavel) 17 Schüler und Erwachsene verletzt worden. Die Insekten stachen zunächst zwölf Schüler bei einem Staffellauf, berichtete die Polizei am Freitag. Als sich daraufhin Lehrer und Eltern zum Ort des Geschehens begaben, griffen die Tiere auch fünf der Erwachsenen an. Ein Notarzt und mehrere Sanitäter versorgten die Verletzten. Lebensgefahr bestand nicht. Weitere Details zu dem Vorfall, der sich schon am Mittwoch ereignete, konnte die Polizei nicht nennen.
«Hornissen sind friedfertige Wesen - außer man beunruhigt sie am Nest», sagte Christian Kutzscher vom Deutschen Entomologischen Institut in Eberswalde. Die Insekten bewohnen meist Baumhöhlen und reagieren empfindlich auf Erschütterungen. «Die Schüler sind sicherlich gegen irgendetwas gestoßen - oder sie sind an einer Baumhöhle vorbeigerannt und es ergab Erschütterungen am Nest», erklärte der Experte.
Wenn die Tiere, deren Nester unter Naturschutz stehen, gestört werden, stürzen sich die alarmierten Arbeiterinnen auf den vermeintlichen Angreifer. «Es kursiert noch immer das Gerücht, dass drei Stiche einen Menschen töten und sieben Stiche ein Pferd. Das ist Unsinn», sagte Kutzscher. Hornissenstiche seien sehr schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als Wespenstiche. «Es tut ordentlich weh und gibt eine Schwellung.»
In einem der in Brandenburg seltenen Nester leben bis zu 600 Individuen. «Selbst wenn alle auf einmal sich auf einen Menschen stürzen, ist das nicht lebensbedrohlich», sagte der Insekten-Kenner. Panik vor Hornissen und Wespen ist auch nach Auskunft von Umweltschützern völlig unbegründet. dpa