Volkswagen baut in Potsdam eine Werkstatt für Ideen

Dieter Salzmann

Potsdam - Die vielleicht schönsten Autos der Welt kommen künftig aus Potsdam. Der VW-Konzern will in der Berliner Vorstadt direkt am Ufer der Havel sein weltweit drittes Designer-Zentrum errichten. Bisher unterhält der Konzern bei Barcelona und im kalifornischen Sim-Valley vergleichbare Einrichtungen.

«Potsdam bietet für uns die entsprechende Infrastruktur und zieht als Kunst- und Kulturstadt seit jeher kreative Köpfe an», sagte VW-Vorstandsmitglied Peter Hartz. «Einen solchen Standort haben wir gesucht und in Potsdam gefunden.» Die unmittelbare Nähe zu Berlin und die schnelle Erreichbarkeit der Konzernzentrale in Wolfsburg haben ebenso bei der Entscheidung für den Standort eine Rolle gespielt. Ausdrücklich lobte Hartz die Schnelligkeit und Flexibilität der Landesregierung und der Stadtverwaltung. «Sie haben die richtige Einstellung gegenüber ihren Kunden.»

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sagte, «durch Volkswagen entsteht in Brandenburg eine weitere Werkstatt der Ideen, sie bringt einen wichtigen Entwicklungsschub im Feld kreativer Dienstleistungen.» Potsdams amtierender Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte, er verspreche sich Effekte für weitere Ansiedlungen.

Das neue Designer-Zentrum entsteht am neuen Gewerbe- und Kulturstandort Schiffbauergasse. Unmittelbare Nachbarn sind das künftige Potsdamer Stadttheater und der Softwarehersteller Oracle, der von aus Potsdam seine Internet-Aktivitäten für Deutschland und Osteuropa betreibt.

Für rund 20 Millionen Euro entsteht am Havelufer auf 5000 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke, ein Studio, in dem etwa 30 Autodesigner und Assistenten Arbeit finden. «Viel Glas soll das Gebäude transparent machen», sagte Architekt Moritz Kock. Angeschlossen ist eine glasüberdachte Präsentationshalle. «Das Gebäude wird mit 14,50 Metern Höhe die Villen der Umgebung nicht überragen», sagte der Architekt. Alles sei «sehr sorgfältig» mit Denkmalschutz und Schlösserstiftung abgesprochen. Baubeginn ist im Frühjahr 2003.