Defekte Alarmanlagen narren Brandenburgs Feuerwehren

Potsdam - Mangelhafte Technik wird für Brandenburgs Feuerwehr zunehmend zum Problem. 4184-mal rückten die Wehren im vergangenen Jahr aus, um festzustellen, dass sie einem Fehlalarm aufgesessen sind. Ursache sind in den meisten Fällen defekte Meldeanlagen. «Das ist eine echte Belastung und nicht tolerabel», sagte Innenstaatssekretär Eike Lancelle gestern bei der Vorstellung des Jahresberichtes zum Brand- und Katastrophenschutz.

Auch mit der Ausstattung steht es nicht immer zum besten. Nahezu jedes vierte Fahrzeug ist nicht einsatzbereit. Auswirkungen auf die Sicherheit habe dies aber nicht, sagte Lancelle. Dennoch räumt er «Investitionsstau und Erneuerungsbedarf» ein. Finanziell noch nicht absehbar ist die Umstellung des Funkverkehrs auf digitale Technik.

Brandenburgs Feuerwehren wurden im vergangenen Jahr zu 76 200 Einsätzen gerufen und retteten mehr als 1800 Menschen aus gefährlichen Situationen. 450 Feuerwehrleute - 32 weniger als ein Jahr zuvor - wurden während der Einsätze verletzt. Im Vergleich zum Vorjahr sank 2001 die Zahl der Brände um 2261 auf 7659. Die Hauptlast des Brandschutzes tragen die 1915 freiwilligen Wehren, denen nahezu 50 000 Mitglieder angehören.

Der Rat der Brandenburger Feuerwehrleute ist gefragt. Zurzeit macht sich Landesbrandmeister Jürgen Helmdach ein Bild von der Situation bei den brennenden Wäldern in der Nähe von Moskau. Danach werde entschieden, ob Brandenburg Russland Hilfe bei Material oder Personal anbiete. jm