Potsdam leuchtet

Peter Schelling

Wir haben lange gesucht. Gefunden haben wir nichts Wesentliches. Dabei sind wir oft mehr als kritisch. Gerade mit einer Stadt, die so hohe Ansprüche an sich selbst stellt, wie Potsdam. Eine Stadt, die in der Vergangenheit etliche Sünden an ihrem prächtigen Bild begangen hat. Im Falle der Schlössernacht hat sie nun fast alles richtig gemacht. Wer am Samstagabend im Park Sanssouci war, durfte ein rauschendes, sinnenfrohes Fest erleben. Ein Fest, von dem man sich auch in Gegenden erzählt, in denen man kaum genau zu sagen weiß, wo Potsdam eigentlich liegt. Es hat eine fantastische Werbewirkung. Dies ist der Lohn für großen Willen. Als im Frühjahr der bisher gedungene Veranstalter Pleite war, nahmen der damalige Oberbürgermeister Platzeck und die Schlösserstiftung die Zügel in die Hand. In für ein Ereignis dieser Größe kurzer Zeit wurde es mit sinnvoll eingeschränktem Konzept auf die Beine gestellt. Lernen kann Potsdam daraus, was Menschen außerhalb der Stadtmauern an der Preußenresidenz schätzen: Den Glanz der Vergangenheit, wenn er mit zeitgemäßer Professionalität präsentiert wird. An München angelehnt durfte man dieses Wochenende sagen: Potsdam leuchtet.