Wegen Pauline will Brandenburg die Babyklappe

| Lesedauer: 2 Minuten

Brandenburg/H. - Der 8. August wird ein wichtiger Tag im Leben des kleinen Brandenburger Findelkindes Pauline werden: Bis dahin sollen sich die vom Jugendamt ausgesuchten Eltern entscheiden, ob sie das am vergangenen Sonntag in Brandenburg/H. ausgesetzte Neugeborene in ihre Obhut übernehmen und später adoptieren wollen.

«Wir haben die Eltern rundum informiert und wollten ihnen diese Zeit unbedingt geben, um sich alles noch einmal in Ruhe zu überlegen», sagt Jugendamtsleiterin Petra Päßler. Sie ist froh, so schnell neue Eltern für Paulinchen gefunden zu haben und überzeugt, dass sich die beiden für das kleine Mädchen entscheiden werden.

«Es sind junge, verheiratete Leute um die 30 und ohne Kinder», sagt die Amtschefin. Sie seien sehr offen und gingen souverän mit der besonderen Situation des Findelkindes um. Das gelte sowohl für den Fall, dass sich die Mutter von Pauline doch noch meldet, als auch für die besonderen Probleme, die Gesundheit und Entwicklung eines Frühchens betreffen. «Auch sonst ist alles vom Feinsten», ist Petra Päßler zufrieden.

Vor dem Hintergund der Aussetzung von Pauline überlegen sie und ihre Mitarbeiterinnen im Brandenburger Jugendamt inzwischen, ob ähnlich wie in Berlin oder Hamburg auch in der Havelstadt eine so genannte Babyklappe eingerichtet werden sollte. Dort könnten Mütter in Notsituationen ihre Neugeborenen anonym in medizinische Obhut geben.

«Wir tragen gerade alle Erfahrungen zusammen, die es bisher zu den Babyklappen gibt», so Päßler. Sobald die Verwaltungschefin des Städtischen Klinikums aus dem Urlaub zurück sei, wolle sich das Jugendamt mit ihr in Verbindung setzen, um die Möglichkeit einer solchen Klappe dort zu erörtern. Wird der Plan umgesetzt, besitzt Brandenburg/H. die erste Babyklappe im Land. vok