Polizei soll Schulschwänzer fassen

Potsdam - Der innenpolitische Sprecher der Brandenburger CDU-Fraktion, Sven Petke, hat von der Landesregierung ein schärferes Vorgehen gegen Schulschwänzer gefordert. «Da in Brandenburg eine große Zahl von Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am Unterricht verweigert und diese in dieser Zeit häufig Straftaten begehen, muss eine Partnerschaft zwischen Polizei, Schule und den Jugendämtern angestrebt werden», sagte Petke. Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Jugendkriminalität. Petke nannte alarmierende Zahlen: Nach Angaben aus der Polizeilichen Kriminalstatistik und dem Polizeilichen Auskunftssystem des Innenministeriums habe es im vergangenen Jahr

15 854 Kinder und Jugendliche von 6 bis 19 Jahren gegeben, die in der Unterrichtszeit zwischen 8 und 14 Uhr Straftaten begingen, sagte Petke. Ein Viertel waren Mädchen. 15 Prozent davon seien zum Tatzeitpunkt zwischen 6 und 14 Jahren alt gewesen.

Ein Anteil von 61 Prozent entfalle auf Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Im laufenden Jahr sei die Entwicklung ähnlich. Von Januar bis Ende Juni habe die Polizei zur besten Unterrichtszeit 6880 tatverdächtige Schulpflichtige ermittelt. Zwei Drittel davon hätten Diebstähle sowie jeweils 17 Prozent Sachbeschädigungen und Gewaltstraftaten verübt. «Die CDU fordert seit langem nach dem im Freistaat Bayern erfolgreichen Modell den Einsatz der Polizei gegen Schulschwänzer», sagte Petke. Dort müssten die Beamten die Schüler den Schulen übergeben.