Potsdam - Windkraft im Land Brandenburg boomt. Seit 1996 hat sich die Zahl der Anlagen auf heute 930 versechsfacht. Bundesweit rangiert Brandenburg damit auf dem fünften und im Vergleich der Binnenländer nach Nordrhein-Westfalen auf dem zweiten Platz, sagte Umweltstaatssekretär Friedhelm Schmitz-Jersch.
Bis 2010 werden sich im Land mindestens 2200 Rotoren drehen und 2600 Megawatt Strom liefern. 39 000 Hektar - 1,3 Prozent der Fläche des gesamten Landes - sollen für Windparks genutzt werden. Nach der Biomasse ist die Windkraft inzwischen zur zweitwichtigsten erneuerbaren Energie geworden.
Um für mehr Akzeptanz der Anlagen bei den Brandenburgern zu sorgen, sollen die teilweise mehr als 100 Meter hohen stromproduzierenden Stelzen in speziell ausgewiesenen Windeignungsgebieten konzentriert werden. Es dürfe nicht zur «Verspargelung» der Landschaft kommen, sagte Schmitz-Jersch.
Positives Vorbild ist Klettwitz (Lausitz), wo 40 Anlagen miteinander verbunden sind. «Wir wollen klotzen, nicht kleckern», so der Umweltstaatssekretär.
Grundlage für die Eignungsgebiete bilden die Regionalpläne. Die regionalen Planungsgemeinschaften prüfen die Flächen unter Berücksichtigung der Interessen der Anwohner sowie des Natur- und des Landschaftsschutzes. Bis zur nächsten Siedlung ist ein Mindestabstand von 800 Metern einzuhalten. Ausgeklammert werden auch die Routen der Zugvögel. Im ersten Halbjahr 2003 sollen die Pläne für Brandenburg komplett vorliegen.