Gerade noch idyllisches Land der Seen und schon ein paar hundert Meter weiter eine gigantische Industrielandschaft - die 6. Etappe der Tour de Brandenburg sorgt für ein Wechselbad der Gefühle. Was geht dem Radler durch den Kopf, wenn auf einmal die neun massigen Türme des Kraftwerks Jänschwalde aus eben dieser Seenlandschaft aufragen? Erstaunen oder Entsetzen? Der beste Blick auf den dampfenden Giganten bietet sich fürs Radlervolk vom Hüttenmuseum in Peitz. Vom Bahnhof geht es nach links und vor einem alten Backsteingebäude rechts in die Seenlandschaft. In den Fischteichen auf dem Hauptdamm rechts abbiegen und einen Kilometer später erreicht man das Museum. Das erzählt von Aufstieg und Niedergang des Industriestandorts Peitz.
Vom Hüttenmuseum ist das Kraftwerk Jänschwalde nur vier Kilometer entfernt. Über Kraftwerkstraße und Alte Bahnhofstraße geht es zurück zum Bahnhof und über eine Fußgängerbrücke. Das Werktor liegt einen Kilometer rechter Hand. Der kostenlose Rundgang lohnt: Leitwarte, Gipshalle, Turbinenhalle und Fischaufzuchtbecken. Fischaufzuchtbecken? Richtig, mit Zander, Karpfen und Wels. Das erwärmte Kühlwasser bietet ideale Bedingungen für die berühmte Peitzer Fischzucht. Gekrönt wird die Werksbesichtigung durch den Blick auf die Tagebaulandschaft. Vom Hinterausgang des Kraftwerks sind es 800 Meter bis zum Abzweig nach Bärenbrück. Drei Kilometer hinter Bärenbrück geht es über eine Eisenbahnbrücke und nach rechts. Noch 500 Meter bis zum Tagebauaussichtspunkt.
Dort sehen Lastwagen wie Spielzeuge aus. Bagger graben sich durch das Erdreich, und über allem thront die Förderbrücke. Und der Tagebau zieht weiter. Nach Nordosten. Nach Horno. Noch steht das Dorf. Um es zu erreichen, radelt man vom Aussichtspunkt rechts, durch Heinersbrück etwa eineinhalb Kilometer bis zur Landesstraße. Hier beginnt ein ausgeschilderter Fahrradweg nach Guben. Gute drei Kilometer weiter hat man das Dorf erreicht.
Ein leichter Anstieg nach dem Ortsausgang führt zur B 112. Gut drei Kilometer weiter folgt der nächste Stopp am Wasserkraftwerk in Grießen. Für die Radler gibt jetzt die Neiße die Richtung vor. Bis Guben sind es noch 16 ausgeschilderte Kilometer. Vorbei geht es am Kirchturm von Groß Gastrose, Grenzmarkierungen und vereinzelten Brückenresten. Einfache Regel: Immer rechts halten. Das gilt in Groß Gastrose, an einem Grenzübergang für Autos und auch noch in Guben bis zum Bahnhof.