Der Potsdamer Superbulle geht in den Ruhestand

Potsdam - Die Entführung und der Mord an dem Gastwirtssohn Matthias Hintze. Der Raub eines gestohlenen Gemäldes von Caspar David Friedrich aus Schloss Charlottenhof und schließlich die Entdeckung eines Mosaiks aus dem berühmten Bernsteinzimmer - viele der spektakulärsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre sind mit dem Namen Peter Schultheiß (Foto) verbunden. Weil er bei der Aufklärung so erfolgreich war, wurde ihm der Beiname «Superbulle» verliehen. Nun hat der Superbulle seine Arbeit getan. Gestern war er zum letzten Mal im Dienst. Von Montag kann er im Ruhestand nebst Lebensgefährtin mit seiner Yacht über die Brandenburgischen Flüsse und Seen schippern.

Schultheiß, 1942 in Chemnitz geboren, trat 1960 in Nordrhein-Westfalen in den Polizeidienst ein. Unter anderem war er Schutzbereichsleiter in Bad Godesberg, dem Bonner Diplomatenviertel, in einer Zeit, als Terroranschläge auf Politiker noch jeden Tag zu befürchten waren. Nach Brandenburg kam er 1991 als Leitender Polizeidirektor des Präsidiums Potsdam.

Seinen spektakulärsten Auftritt hatte Schultheiß 1996. Auf der Fährte eines Kunsträubers bekam er Kunde von einem Bremer Hehler. Der wollte ein Stück des legendären Bernsteinzimmers veräußern. Schultheiß trat selbst als verdeckter Ermittler auf, täuschte Kaufinteresse vor und beschlagnahmte den wertvollen Fund, nachdem ein Experte die Echtheit bezeugt hatte. ps