dpa Potsdam - Um den dramatischen Bevölkerungsrückgang in einigen Landesteilen Brandenburgs zu stoppen, will die Landesregierung jetzt auch Lösungsvorschläge der PDS prüfen. Dieses Gesprächsangebot machte Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) gestern im Landtag. Zuvor hatte PDS-Fraktionschef Lothar Bisky gefordert, insbesondere die Zukunftsperspektiven Jugendlicher zu verbessern, um ihre Abwanderung zu verhindern. Alle Redner stimmten darin überein, dass genügend Ausbildungs- und Arbeitsplätze Grundvoraussetzung dafür sind.
Stolpe verwies auf das Konzept der «dezentralen Konzentration» als Instrument zur Gegensteuerung. Danach werden zur Herstellung möglichst gleicher Lebensverhältnisse vor allem strukturschwache Regionen gefördert. Dagegen verlangte der CDU-Abgeordnete Martin Habermann, die Förderung auf Wachstumsregionen und -branchen zu konzentrieren
Laut Statistik konnten 2001 erstmals seit Jahren die Zuzüge ins Berliner Umland nicht mehr die sinkende Einwohnerzahl ausgleichen. So lebten am 30. Juni 2001 knapp 2,6 Millionen Menschen in Brandenburg, 4615 weniger als Ende 2000. Während die Randregionen weiter ausbluteten, verzeichnete der «Speckgürtel» weiterhin eine positive Entwicklung. Stolpe wie Habermann unterstrichen die Bedeutung der begonnenen Großprojekte wie der Chipfabrik in Frankfurt (O.) und des Großflughafens in Schönefeld für den Arbeitsmarkt.