Auf den Straßen von Neukölln haben sich am Wochenende Szenen abgespielt, die aus einem Actionfilm aus Hollywood stammen könnten. Doch anstelle eines Happy Ends klickten in diesem Berliner Fall die Handschellen. Was war passiert?
Eine Frau wurde am Sonnabend plötzlich von zwei Männern in ein Auto gezerrt. Sie ist 27, die beiden Täter 19 und 22 Jahre alt. Sie sollen flüchtige Bekannte der Frau sein. Gegen 14.20 Uhr zogen sie sie an der Hermannstraße in ihren Wagen, einen BMW – und fuhren los. Über die Leinestraße in Richtung Oderstraße. Dabei wurden sie von dem Freund der Frau und dessen Bruder verfolgt. In einem Opel.
An der Oder- Ecke Okerstraße gelang es den Brüdern, den BMW mit der Entführten zu überholen. Sie stellten ihr Fahrzeug quer auf die Straße und versperrten dem anderen Wagen den Weg. Nach Aussagen einer Polizeisprecherin sollen die Brüder die beiden anderen Männer dort zur Rede gestellt und bedroht haben. Daraufhin legte der BMW-Fahrer den Rückwärtsgang ein und versuchte, in Richtung Leinestraße zu entkommen. Doch bei der Rückwärtsfahrt rammte der BMW-Fahrer ein Straßenschild, raste dann mit hohem Tempo gegen 18 weitere Fahrzeuge und beschädigte diese zum Teil erheblich. Erst im Kreuzungsbereich Oder- Ecke Leinestraße blieb der BMW schließlich fahruntüchtig liegen. Auf der Kreuzung kam es dann erneut zu Auseinandersetzungen zwischen allen Beteiligten. Daraufhin ergriff die 27-jährige Frau die Flucht und alarmierte die Polizei.
Die Beamten nahmen wenig später alle vier Männer vorläufig fest. Nach den erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die beiden Autos wurden sichergestellt. Die Kriminalpolizei ermittelt. Nach ersten Erkenntnissen soll es sich um Geldstreitigkeiten gehandelt haben. Die genauen Hintergründe müssten aber noch ermittelt werden, sagte eine Polizeisprecherin. Von einer Entführung könne man allerdings nicht sprechen – dazu gehöre auch immer eine Lösegeldforderung.