Tierseuche

Füchse mit Staupe gefunden - Gefahr auch für Hunde

| Lesedauer: 2 Minuten

In Berlins Wäldern ist die Staupe ausgebrochen.

Von der aggressiven Viruserkrankung seien in erster Linie Füchse betroffen, in geringerer Zahl aber auch Marder und Waschbären, sagt Ulrich Wittstatt, Fachtierarzt für Pathologie am Landeslabor Berlin Brandenburg. Dort werden die toten Füchse untersucht. Allein am Montag sezierte er 13 Füchse, die entweder überfahren, tot aufgefunden oder vom Stadtjäger aufgrund von Krankheitssymptomen erlegt worden waren. Bis zu fünf Tiere seien von dem Staupe-Virus befallen, schätzte der Tierarzt noch vor dem Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse. Erst kürzlich konnte bei vier von fünf Füchsen, die aus Treptow-Köpenick kamen, eine Erkrankung an Staupe nachgewiesen werden.

Infektion durch Kontakt mit Tier

Auf den Menschen kann die Staupe nicht übertragen werden. Empfänglich für das Virus sind allerdings neben Füchsen, Waschbären, Mardern und Wölfen auch Hunde. Eine Infektion erfolgt meist durch den Kontakt mit einem erkrankten Tier. Eine Ansteckung ist auch über die ausgeschiedenen Körperflüssigkeiten infizierter Tiere möglich. Symptome der Krankheit sind hohes Fieber, Fressunlust, Mattigkeit, Durchfall und ein Infekt der Atemwege. In schweren Fällen ist das Zentralnervensystem befallen. Dann können auch Hunde sterben. Besonders gefährdet sind Welpen und alte Tiere. Fachtierarzt Ulrich Wittstatt rät Haltern, den Impfstatus zu überprüfen. Ein Welpe sollte in der 8. und 12. Woche geimpft werden, nach einem Jahr erfolgt eine Auffrischung.

"Seit etwa zwei Monaten haben wir eine deutliche Zunahme von Staupe-Fällen", sagt Ulrich Wittstatt. Das liege daran, "dass das Virus auf eine ausreichende Menge empfänglicher Tiere trifft." Etwa 1500 bis 2000 Füchse leben in Berlins Wäldern. Erhöhe sich die Zahl der Tiere, kann die Staupe schneller übertragen werden, erläutert der Tierarzt. Dazu komme, dass gerade Paarungszeit bei den Füchsen sei und die männlichen Tiere auf die Suche nach Weibchen gehen. Das sorge für eine rasche Verbreitung der Krankheit. Sie trete im gesamten Stadtgebiet auf, offenbar jedoch stärker im Südosten.

Der Ausbruch der Staupe kommt immer wieder wellenartig vor. Beim letzten Seuchenzug im Jahr 2009 wurden etwa 600 tote Füchse im Landeslabor untersucht, üblich sind 300 pro Jahr. "Die grassierende Staupe wird dafür sorgen, dass sich die Population ausdünnt und die Infektionswege unterbrochen werden", so Ulrich Wittstatt. Anschließend baue sich die Population wieder auf bis zum nächsten Ausbruch des Virus.

( kla )