Die Jugendstrafanstalt (JSA) Berlin und das Gefängnistheaterprojekt “aufBruch“ haben den ersten Integrationspreis des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf verliehen bekommen.

Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wurde am Mittwoch anlässlich des Tages der Migrantinnen und Migranten im Rathaus Charlottenburg überreicht.

Die Jury hatte sich aus 24 Vorschlägen für das gemeinsame Projekt "winterREISE - HipHopOperFilmTheater im Jugendknast" entschieden. Viele der jugendlichen Strafgefangenen, die an dem dreijährigen Kunstprojekt teilnehmen, haben einen Migrationshintergrund. Seit dem Frühjahr 2012 arbeiten in dem Projekt "winterREISE" in der JSA Berlin erfahrene Künstler aus den Bereichen Oper, Theater, Tanz, Film, Gesang und Musikproduktion als Dozenten mit den inhaftierten Straftätern zusammen. Insgesamt läuft das Projekt über einen Gesamtzeitraum von drei Jahren. Alle drei Monate wird ein kulturelles Produkt produziert, das auf einem der 24 Lieder des originalen Liederzyklus "Winterreise" von Franz Schubert basiert. Am Ende eines jeden Quartals präsentieren die Inhaftierten dann entweder ein professionell produziertes Lied, einen Kurzfilm oder ein Theaterstück. Ende 2014 werden dann bei einer finalen Bühnenpräsentation alle Produkte gemeinsam aufgeführt.

Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) lobte die Preisträger am Dienstag: "Die Mischung jugendliche Gewalttäter, Franz Schubert, Herbert Grönemeyer und Theater klingen irre, wirkt aber irre gut. Ich habe es selbst gesehen", sagte Heilmann. Der Preis sei "mehr als verdient", sagte der Senator.