Der Verband der Berliner Schulcaterer begrüßt das Konzept zur Verbesserung der Qualität des Schulessens, das Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag im Schulausschuss vorgestellt hat. Der Sprecher des Verbandes, Rolf Hoppe, sagte, dass die Caterer mit dem vorgeschlagenen Festpreis von 3,25 Euro für ein Mittagessen an Grundschulen zufrieden sind.
"Mit diesem Preis sind wir einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zu mehr Qualität", sagte Hoppe. Wie die Bildungssenatorin seien auch die Caterer davon überzeugt, dass ein vernünftiger Festpreis dazu führen wird, dass der Wettbewerb künftig über die Qualität und nicht mehr über den Preis entschieden wird. Hoppe hält die geplante einheitliche Ausschreibung aller Bezirke für dringend erforderlich. "Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn ein Bezirk das Ausschreibungsverfahren für alle Bezirke durchführt", sagte er. Auf diese Weise könne garantiert werden, dass nicht immer wieder andere Mitarbeiter sich um die Ausschreibung kümmern müssen, wie das jetzt in vielen Bezirken der Fall sei. "Die Ausschreibungen werden professioneller und kosten die Bezirke nicht mehr so viel Zeit", so Hoppe. Dass es möglich ist, zeige Lichtenberg. Dieser Bezirk habe schon jetzt die Ausschreibung für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf übernommen. "Alle Beteiligten sind damit sehr zufrieden."
Einige Bezirke haben jedoch Bedenken. Reinickendorfs Bildungsstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) sieht den Handlungsspielraum vor Ort in Gefahr. Die Bildungsstadträtin von Neukölln, Franziska Giffey (SPD), stimmt ihr zu. "Diese Lösung würde den Bezirken jede Gestaltungsmöglichkeit nehmen", sagte sie. In Neukölln gebe es zum Beispiel die Sonderreglung, dass für das Schulessen genetisch oder nanotechnisch veränderte Produkte verboten sind. Daran wolle man festhalten.
Bedenken hat Bildungsstadträtin Giffey auch hinsichtlich des Festpreises von 3,25 Euro, den Senatorin Scheeres für das Grundschulmittagessen vorschlägt. Eltern müssten dann 37,50 Euro statt wie bisher 23 Euro pro Monat bezahlen. "In unserem Bezirk leben viele Familien, die gerade so viel Geld verdienen, dass sie nicht auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Für sie wird der Mehraufwand von 14,50 Euro pro Monat eine große zusätzliche Belastung werden", sagte Giffey.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres will ihren Vorschlag jetzt mit Schulpolitikern, Eltern, Schulleitern und Bezirksvertretern diskutieren. Ende des Jahres soll das Konzept dem Senat vorgelegt werden. Geplant ist, dass die neuen Richtlinien für die Schulverpflegung bereits zum kommenden Schuljahr gelten sollen.