Die Internetplattform “Heiße Kiste“ der Initiative Bildet Berlin, auf der Lehrer und Eltern Missstände an den Berliner Schulen melden können, sorgt weiter für heftige Debatten.
Eltern hatten der Berliner Morgenpost berichtet, dass Lehrer, die den Blog als Forum nutzten, um über Probleme an ihren Schulen zu berichten, von der Bildungsverwaltung unter Druck gesetzt worden seien. Sogar mit Disziplinarverfahren soll gedroht worden sein.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte dazu, dass weder sie noch Mitarbeiter der Schulaufsicht auf Lehrkräfte im Zusammenhang mit Einträgen in dem Blog Druck ausgeübt oder mit Strafen gedroht hätten. Richtig sei vielmehr, dass die in diesem Blog negativ benannten Schulen gebeten worden seien, die darin dargestellten inhaltlichen Sachverhalte zu prüfen und das Ergebnis mitzuteilen, um entsprechend handeln zu können.
Sigrid Baumgardt, Chefin der Lehrergewerkschaft GEW, betonte, dass die Verwaltung froh sein sollte, dass es die "Heiße Kiste" gebe und so Missstände dargestellt werden könnten. Diese Beispiele lieferten letztlich gute Argumente für Forderungen nach einer besseren Ausstattung der Schulen. "Seit Jahren berichten Lehrkräfte und Eltern dem Senat über Probleme und Unterbesetzung an Schulen", so Baumgardt. Wirksam reagiert werde häufig erst dann, wenn Brandbriefe als letzte Möglichkeit veröffentlicht würden. Dass Kollegen ihre Erfahrungen per Internet anonym veröffentlichten, zeige nur, dass sie keinen anderen wirkungsvollen Weg sehen würden.
kö