Versicherungsstatistik

Berliner sind bundesweit am häufigsten krank

Arbeitnehmer in Berlin haben es laut jüngstem Gesundheitsbericht der Betriebskrankenkassen (BKK) im Jahr 2011 auf den höchsten Krankenstand in Deutschland gebracht. Nach Analysen der Kasse fehlten Beschäftigte in der Hauptstadt durchschnittlich an 18,6 Tagen.

Im Bundesdurchschnitt habe dieser Wert bei 15,3 Tagen gelegen, teilte der BKK-Landesverband Mitte am Freitag mit. Auf Platz zwei folgt Brandenburg mit 18,3 Tagen. Die niedrigsten Krankenstände haben wie im Vorjahr Bayern mit 13,3 und Baden-Württemberg mit 13,8 Tagen.

Die gravierendsten Steigerungsraten wiesen dabei die psychischen Leiden auf, heißt es in dem Report. Sie sind in Berlin bereits der dritthäufigste (14,8 Prozent), in Hamburg mit 18,1 Prozent sogar der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 12,8 Prozent. An erster Stelle der Erkrankungen stehen in der Bundeshauptstadt Muskel- und Skeletterkrankungen, gefolgt von Atemwegserkrankungen. An psychischen Leiden erkrankten die Arbeitnehmer mittlerweile doppelt so häufig wie noch vor 20 Jahren, heißt es in dem Report. Die damit verbundenen Ausfallzeiten lägen bundesweit bei gut 35 Tagen. Ein durchschnittlicher Krankheitsfall dauere dagegen 12,8 Tage. Beim Burn-out-Syndrom seien die Ausfalltage zwischen 2004 und 2010 um das 13-Fache von 4,6 auf 63,2 Tage angestiegen. Bezogen auf die Berufsgruppen, sind in Berlin die Postboten am häufigsten krank.

Mit dem BKK-Gesundheitsreport wird der Krankenstand von 12,1 Millionen BKK-Versicherten aus neun Bundesländern analysiert. Dies entspricht den Befunden von jedem fünften sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

( dpa/epd )