Das Angebot werde von den Gewerkschaften nun bewertet. Ob die laufenden Verhandlungen schnell zu einem Ergebnis kämen, ist allerdings offen.
Schwestern, Pfleger und Techniker der Charité verlangen mindestens 300 Euro pro Monat mehr Lohn. Damit wollen sie den Anschluss an das bundesweite Tarifniveau erreichen. Charité-Töchter wie die Facility Management GmbH bezahlen nach Ver.di-Angaben lediglich Stundenlöhne zwischen fünf und sieben Euro. Insgesamt entlohne die Charité ihr Pflege- und Technikpersonal - verglichen mit anderen Berliner Kliniken - mit rund 14 Prozent weniger.
Vor dem unbefristeten Streik hatte die Charité-Spitze eine schrittweise Angleichung des Gehaltsniveaus an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes in Berlin bis 2017 angeboten. Das Uniklinikum verweist auf den strikten Sparkurs, dieses Jahr soll ein Defizit von 17 Millionen Euro abgebaut werden.
Seit Montag streiken rund 2000 der insgesamt 10 000 Beschäftigten im nicht ärztlichen Bereich, seither werden nur noch Notfälle an der Charité behandelt. Der Operationsbetrieb ist weitgehend lahmgelegt. Laut Charité sind viele Stationen mittlerweile fast leer, weil keine Patienten aufgenommen werden können. Neben den Beschäftigten im Pflege- und Technikbereich haben sich am Donnerstag erstmals auch Beschäftigte aus Lehre und Forschung am Streik teilgenommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) konnte rund 100 Mitarbeiter mobilisieren. Auch Medizinstudenten unterstützten den Streik.
Zu Auswirkungen des Streiks gibt die Charité Auskünfte unter der Telefon-Hotline Tel. 450 55 05 00.