Der Berliner Senat plant erst ab 2011 eine Erhöhung der Ticketpreise. Dann soll sich das Verhältnis von Einzelfahrscheinen und Monatskarten angleichen. Hauptgrund für die Zurückhaltung ist die Krise bei der S-Bahn. In den nächsten Tagen will das Unternehmen bekannt geben, ob – wie angekündigt – vom 13. Dezember an wieder der Normalfahrplan gilt.

Die Ticketpreise für Busse und Bahnen in Berlin werden im kommenden Jahr nicht steigen. Das hat am Montag Verkehrs-Staatssekretärin Maria Krautzberger bekräftigt. Bei künftigen Erhöhungen sollen Stammkunden zudem weniger belastet werden. Krautzberger bestätigte damit einen Bericht von Morgenpost Online.

Sie räumte ein, dass Monats- und Jahreskarten im Verhältnis zum Einzelfahrschein zu teuer seien. Eine Analyse des Centers Nahverkehr Berlin (CNB) hatte ergeben, dass sich eine Monatskarte in Berlin erst bei mehr als 34 Einzelfahrten lohnt. Das ist im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten ein Negativrekord. „Bei künftigen Tariferhöhungen wird das berücksichtigt“, kündigte Krautzberger am Montag im Stadtentwicklungsausschuss des Abgeordnetenhauses an.

Ob das Einzelticket dann überdurchschnittlich teurer wird oder Monats-, Abo- und Jahreskarten billiger, ließ sie offen. Zunächst können aber Stammkunden und Gelegenheitsfahrer von BVG und S-Bahn gleichermaßen aufatmen. Eine Erhöhung der Fahrpreise „wird es 2010 auf keinen Fall geben“, sagte die Staatssekretärin. Von 2011 an solle das Missverhältnis bei den Ticketpreisen schrittweise beseitigt werden.

Hauptgrund für die Zurückhaltung bei Fahrpreiserhöhungen ist die Krise bei der S-Bahn. Angesichts der Einschränkungen gelten Tariferhöhungen bei BVG und S-Bahn als „nicht vermittelbar“. Die S-Bahn fährt wegen Wartungsmängeln und Sicherheitsauflagen seit Juni nur eingeschränkt. In den nächsten Tagen will das Unternehmen bekannt geben, ob – wie angekündigt – vom 13. Dezember an wieder der Normalfahrplan gilt.

Die Krise beschäftigt weiter auch die Verkehrsexperten der Fraktionen im Abgeordnetenhaus. Erstmals stimmte der S-Bahn-Mutterkonzern Deutsche Bahn nun zu, dass die Abgeordneten den umstrittenen Verkehrsvertrag mit dem Land einsehen können. Allerdings müssen sich die Politiker zur Verschwiegenheit verpflichten.