Berliner Morgenpost: Herr Grunert, Sie versuchen gerade, in Berlin Karneval zu feiern, geht das?
Harald Grunert: Es sind erstaunlich viele Menschen gekommen, das ist schon mal eine gute Voraussetzung.
Berliner Morgenpost: Was sehen Sie denn von da oben?
Harald Grunert: Es ist bunter als in den letzten Jahren, immerhin verkleiden sich die Leute, ich sehe viele Clowns und Cowboys.
Berliner Morgenpost: Hat der Berliner jetzt endlich gelernt, jeck zu sein?
Harald Grunert: Na ja, soll ich ehrlich sein? Eher nicht.
Berliner Morgenpost: Aber es sind doch so viele Berliner zum Zuschauen gekommen.
Harald Grunert: Der Berliner kommt immer, er feiert eben gern. Aber die Stimmung hier ist lange nicht so gut wie in Köln oder Bonn.
Berliner Morgenpost: Und warum kann er Karneval nicht?
Harald Grunert: Der Berliner mag einfach nicht schunkeln und das zweite große Problem ist, dass er unser Liedgut nicht kennt.
Berliner Morgenpost: Aber das kann er doch noch lernen!
Harald Grunert: Haben Sie schon mal einen Preußen rheinisches Platt singen hören?
Berliner Morgenpost: Nein.
Harald Grunert: Das hört sich weniger schön an. Das Karnevals-Gen ist eben nicht einfach übertragbar.
Berliner Morgenpost: Sollte der Berliner es trotzdem weiter versuchen?
Harald Grunert: Auf jeden Fall, statt zu meckern sollte sich der Berliner etwas von unserer Gelassenheit abgucken. Unser Motto lautet: Et kütt wie et kütt und et hätt noch immer jot jejange. Damit kommen wir sehr entspannt durchs Leben.