Von 2011 bis 2013 bekommt die Charité einen jährlichen Zuschuss von 183,7 Millionen Euro, wie Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) im Anschluss an die Senatssitzung mitteilte. "Damit bekommt die Charité eine solide Finanzbasis", sagte der Senator.
Über die nun vertraglich zugesicherte Summe fließen im Jahr 2012 noch einmal 5,5 Millionen Euro und im darauffolgenden Jahr weitere 12,4 Millionen Euro aus Hochschulpaktmitteln in die Charité. Damit erhöht sich der Zuschuss von 176,7 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 196,1 Millionen Euro 2013.
Die Zuwendungen werden erstmals in einem eigenständigen Vertrag geregelt. Er sieht auch vor, dass bestimmte Zuschüsse an Leistungen gekoppelt sind. Zu diesen Kriterien zählen beispielsweise die eingeworbenen Forschungsmittel - die sogenannten Drittmittel -, die Stärkung der Gleichstellung und die Förderung des Nachwuchses. So erhält die Charité beispielweise für die Beteiligung an einem Sonderforschungsbereich 700 000 Euro und für einen Studienanfänger mit Migrationshintergrund 10 000 Euro extra. Insgesamt stehen 2013 damit 6,5 Millionen Euro für solche Extra-Kriterien bereit. Weitere Ziele sind den Angaben zufolge der Ausbau wettbewerbsfähiger und wirtschaftlicher Strukturen in Lehre und Forschung sowie die Verstärkung von Kooperationen mit Universitäten, außeruniversitären Einrichtungen und der Wirtschaft.
7000 Studenten werden ausgebildet
Für Investitionen einschließlich kleinerer Baumaßnahmen erhält die Charité jährlich 33,7 Millionen Euro. Das Bauprogramm "Masterplan Charité" mit einem Volumen von 330 Millionen Euro, zu dem insbesondere die Sanierung des Bettenhochhauses am Campus Mitte gehört, wird separat finanziert. Der nun geschlossene Vertrag betrifft nur Forschung und Lehre. An der Charité werden zurzeit 7000 Studenten zu Medizinern ausgebildet. In der Klinik arbeiten insgesamt etwa 3800 Ärzte und Forscher. Nach Darstellung von Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) versetzt der Vertrag die Charité in die Lage, "ihre Spitzenstellung in der medizinischen Lehre, Forschung und Krankenversorgung weiter auszubauen und damit einen wesentlichen Beitrag zu leisten, die Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg zu stärken". Zöllner sah den Vertrag als "letzten Stein im Fundament" für den Ausbau der Wissenschaft in den vergangenen vier Jahren. Dem Vertrag müssen das Abgeordnetenhaus und der Charité-Aufsichtsrat zustimmen.
Claudia Peter, Sprecherin der Charité, sagte: "Wir sind sehr froh. Das ist eine positive Weichenstellung. Sie gibt der Charité Planungssicherheit für die nächsten drei Jahre." Sie betonte, dass der Landeszuschuss für Forschung und Lehre nach Jahren, in denen er sank, nun wieder steigt. Das hängt auch mit dem Beschluss des rot-roten Senats zusammen, die Zahl der Studienplätze in Berlin um insgesamt 6000 zu erhöhen.