Stadtplanung

Kreuzberg plant öffentlichen Spreeuferweg

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Sabine Flatau

Am Kreuzberger Spreeufer soll es schon 2010 einen öffentlichen Uferweg geben. Das kündigt Friedrichshain-Kreuzbergs Bürgermeister, Franz Schulz (Grüne), an. Er hat in der vergangenen Woche Planungsleitlinien für das Gebiet zwischen Schillingbrücke und Köpenicker Straße 10a im Sonderausschuss Spreeraum der BVV vorgestellt.

Wo möglich, soll es am Ufer einen insgesamt 30 Meter breiten unbebauten Streifen geben. 20 Meter davon sollen öffentlich zugänglich sein.

Um diese Leitlinien zu verwirklichen, führt das Bezirksamt Gespräche mit den betroffenen Grundstückseigentümern an der Köpenicker Straße. Es sind die Behala, die Nicolas Berggruen Holdings Gmbh, der Discounter Netto, die Firma Zapf Umzüge und die Polaris Immobilienmanagement GmbH. Geht es nach den ehrgeizigen Plänen des Bürgermeisters, dann werden im Frühjahr 2010 Nutzungsvereinbarungen zwischen Eigentümern und der Behörde abgeschlossen. Im Sommer möchte Schulz einen provisorischen Uferweg bis zur Brommystraße freigeben. Damit soll eine Forderung des erfolgreichen Bürgerentscheids "Spreeufer für alle" von 2008 umgesetzt werden.

"Wenn Rechte und Pflichten zum Uferweg geklärt sind, dann soll es an uns nicht scheitern", sagt Michael Reimann, Leiter Vertrieb bei der Behala. Allerdings müssten die Interessen der gewerblichen Mieter berücksichtigt werden. "Auf unserem Gelände sind LKW und Gabelstapler unterwegs." Der Weg müsse sicher abgegrenzt werden, um Gefahren für Spaziergänger zu vermeiden. Auch die Polaris Immobilienmanagement, der die Heeresbäckerei an der Köpenicker Straße gehört, signalisiert Zustimmung. "Es gibt noch keinen Vertrag mit dem Bezirk, aber die Perspektive ist nicht unrealistisch", sagt Geschäftsführer Bodo Stöcker. Allerdings sei der Abstand der Heeresbäckerei zum Ufer an einigen Stellen kleiner als zehn Meter.

Bedenken zur raschen Umsetzung des Uferwegs kommen von der Firma Zapf. "Unsere Büros und Lager sind nur viereinhalb Meter von der Kaimauer entfernt", sagt Peter Zetzsche, Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft des Umzugsdienstleisters. Um 30 Meter unbebaute Fläche zu ermöglichen, müsse Zapf einen neuen Standort finden und außerdem eine andere Perspektive für das Grundstück Köpenicker Straße 14. "Wir sind dazu seit vier Jahren im Gespräch mit dem Bezirksamt."