Neues Buch über Hitlers Verhältnis zu Berlin

"Die Aufgabe ... ist... mit der ganzen Kraft aller deutschen Gaue den Vormarsch anzutreten in das Sündenbabel Berlin": ein Zitat Adolf Hitlers von 1923. Ein Beleg unter vielen, der nach Ansicht des Morgenpost/WELT-Redakteurs für Zeitgeschichte, Sven Felix Kellerhoff, die Ambivalenz Hitlers zur Hauptstadt zeigt. "Hitlers Berlin - Geschichte einer Haßliebe" heißt sein mittlerweile fünftes Buch, das sich mit dem Thema Nationalsozialismus und Berlin auseinandersetzt. Entgegen der von durchaus namhaften Historikern vertretenden Auffassung, Hitler habe Berlin gehaßt und Berlin den Diktator nicht geliebt, entwirft Kellerhoff ein diffiziles, weil ambivalenter gestaltetes Verhältnis. Nach intensiver Quellenforschung belegt der Autor, daß Hitler keine besondere Begeisterung für Berlin hegte, sich aber bewußt war, daß Macht ohne Berlin nicht zu haben war. Von 1916, Hitlers erstem Berlin-Besuch, bis zu dessen Selbstmord 1945, zeichnet Kellerhoff Hitlers Verhältnis zu Berlin nach und relativiert gleichzeitig die These, Berlin sei die Hauptstadt des Widerstands gewesen. Ein Buch, das erstmals Hitlers Beziehung zur Hauptstadt beleuchtet und damit eine bisherige Forschungs-Lücke schließt.

Sven Felix Kellerhoff, Hitlers Berlin - Geschichte einer Hassliebe, be.bra verlag Berlin, 2005, 224 Seiten, 19.90 Euro

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