BVG will längere und breitere Trams

Berlins Straßenbahnen sollen künftig länger und möglicherweise auch breiter werden. Das hat der neue BVG-Straßenbahndirektor Klaus-Dietrich Matschke (53) angekündigt. Vom Jahr 2009 an müßten die Berliner Verkehrsbetriebe 245 alte Bahnen durch 168 moderne Fahrzeuge ersetzen, "Die alten Tatra-Wagen rosten uns weg", so Matschke, der bislang stellvertretender Leiter des BVG-Trambereichs war.

Statt der 20 Meter langen Tatra-Wagen könnten die künftigen Trams 30 bis 40 Meter messen, so daß weniger Fahrzeuge als bislang benötigt würden, um die täglich 500 000 Fahrgäste der Straßenbahn zu transportieren. Zudem könnten die neuen Wagen auch bis zu 2,50 Meter breit werden, bislang ist das Maximum 2,30 Meter. Das Investitionsvolumen für den neuen Fuhrpark beziffert Matschke auf 400 bis 500 Millionen Euro.

Welcher Hersteller bei der BVG zum Zuge kommt wird, ist noch nicht entschieden. Zunächst will das Unternehmen Straßenbahnen testen, die bereits in anderen Städten im Einsatz sind. So war im Oktober eine extrem niederflurige Bahn in Berlin zu Gast, die sich die BVG bei den "Wiener Linien" ausgeliehen hatte. Die Tram vom Typ "ULF" zeichnet sich durch niedrige Einstiegshöhe, großzügigen Türen und geräuschreduzierende Antriebstechnik aus und bietet 144 Fahrgästen Platz.

Nach Sankt Petersburg und Wien hat Berlin das drittgrößte Straßenbahn-Netz in Europa. Zur Zeit hat die BVG etwa 600 Straßenbahnen im Einsatz, darunter 150 moderne Niederflur-Fahrzeuge. Die schmalen Tatra-Bahnen aus tschechischer Produktion sind bereits an die 25 Jahre alt, mehr als 30 Jahre will die BVG die Fahrzeuge nicht einsetzen.

ha