Morgen wird es eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Thema Landwehrkanal geben. Dann wird das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin seine Position zu den geplanten Baumfällungen und der Sanierung der Ufermauer den Kreuzberger Anwohnern vorstellen. Bis dahin wird die Behörde intensiv prüfen, ob die Bäume statt gefällt auch gesichert werden könnten, etwa durch gespannte Seile, die an Betonblöcken festgemacht werden. Nach Auskunft des Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele sind dies die Ergebnisse des gestrigen Krisengesprächs zum Landwehrkanal. Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Bürgerinitiative, des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin, der Reedereien und die Bundestagsabgeordneten Ströbele und Mechthild Rawert (SPD) nahmen daran teil. Ströbele zufolge ist die Diskussion kontrovers verlaufen, ohne eine Annäherung der Standpunkte. Die Bürgerinitiative sei fest entschlossen, jeden Baum vor der Fällung zu retten. Das Wasser- und Schifffahrtsamt habe von 15 Bäumen gesprochen, die am Kreuzberger Ufer gefällt werden müssten, damit die Sicherheit auf dem Landwehrkanal gewährleistet ist. Die Behörde will die Unterlagen der Gutachten über die Standsicherheit der Bäume der Bürgerinitiative und dem Bezirksamt zur Verfügung stellen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt soll jetzt eine Firma beauftragt haben, ein Konzept zur Sanierung des Landwehrkanals auszuarbeiten. Der Kanal bleibt weiterhin für Schiffe gesperrt.
Die betroffenen Reedereien und der Reederverband der Berliner Personenschifffahrt fordern, dass die Wasserstraße so schnell wie möglich wieder für den Schiffsverkehr geöffnet wird.
Wie Ströbele mitteilt, soll die morgige Informationsveranstaltung zum Landwehrkanal um 16 Uhr in einer Schule an der Ritterstraße stattfinden, falls die Räume zur Verfügung stehen. Es sei vereinbart worden, dass sich nach dieser Diskussion Sachverständige der Behörden und der Bürgerinitiative zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.
Der Landwehrkanal ist seit einer Woche komplett für den Schiffsverkehr gesperrt. Das Wasser- und Schifffahrtsamt wollte am vergangenen Wochenende drei Linden am Tempelhofer Ufer fällen lassen, weil deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Eine Bürgerinitiative hat die Fällung verhindert.