Die Anwohner des Gendarmenmarkts sind ungehalten: Bereits im Mai habe der Senat mit der Rekonstruktion des Doms beginnen wollen, «bislang aber ist nichts passiert», kritisiert Ada Withake-Scholz, Vorsitzende des Vereins «Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes». Die Baugerüste seien zwar im vergangenen Jahr durch weniger auffällige Schutz-Netze ersetzt worden, der Französische Dom biete jedoch noch immer keinen schönen Anblick. Das im Krieg stark beschädigte Gebäude sei offenbar fehlerhaft wieder aufgebaut worden.
«Uns geht es hauptsächlich um das Erscheinungsbild des Platzes. Wir Anwohner sehen täglich, wie die Schäden größer werden», sagt Ada Withake-Scholz, die das Restaurant «Refugium» am Gendarmenmarkt (am Sitz der Evangelischen Akademie) betreibt. «Wenn nicht bald im großen Stil ausgebessert wird, geht es mit dem Dom ganz rapide bergab», phropezeit sie. Deshalb wollen die Vereinsmitglieder nun eine Bürgerinitiative gründen und beispielsweise mit Spendenaktionen die Sanierung des Doms unterstützen. Am 11. Dezember soll es ein erstes Treffen mit Anwohnern, Initiativen und Prominenten geben. «Wir wollen überlegen, wie wir helfen können.»
Der Verein «Freunde und Förderer des Gendarmenmarktes» hat rund 50 Mitglieder. Hauptsächlich am Platz ansässige Unternehmen, Privatleute und Gastronomen, die sich um das Erscheinungsbild des Gendarmenmarktes sorgen. Heftig gestritten wurde auch schon in der Vergangenheit wegen der angeblichen «Verschandelung» des Platzes durch das Oktoberfest, wegen Demonstrationsveranstaltungen oder des Aufstellens von Tresen und Bänken auf dem Gendarmenmarkt. mtn