Abgesprochen: Bersarin wird wieder zum Ehrenbürger

Der erste Berliner Stadtkommandant Nikolai Bersarin soll am 8. Mai 2003 seine Ehrenbürgerwürde wiedererhalten. PDS und SPD verständigten sich nach Angaben der früheren Fraktionsvositzenden Gesine Lötzsch darauf, dass der Senat nach der Bundestagswahl einen entsprechenden Beschluss fassen will. Das Abgeordnetenhaus hatte bereits im Jahr 2000 mit den Stimmen von SPD, PDS und Grünen darauf gedrungen, den russischen General wieder zu ehren.

Bersarin war 1975 posthum vom Ost-Berliner Magistrat als Ehrenbürger gewürdigt worden. 1992 nahm ihn der CDU/SPD-Senat allerdings nicht in die Gesamtberliner Liste auf. Die CDU bleibt weiterhin bei ihrer Ablehnung. Laut Parlaments-Geschäftsführer Frank Henkel hat Bersarin nichts geleistet, was diese Auszeichnung rechtfertige. So habe er in den knapp sieben Wochen, die er bis zu einem tödlichen Unfall als Stadtkommandant wirkte, «nur das getan, was das Völkerrecht vorschrieb». Niemand wäre bislang auf die Idee gekommen, deshalb die Alliierten zu Ehrenbürgern zu machen. Die FDP denkt noch über ihre Position nach. MP