Kreuzberg feiert seit gestern den Karneval der Kulturen - und zwar bei strahlendem Sonnenschein und fast hochsommerlichen Temperaturen. Viele Autofahrer gerieten dabei schon gestern ins Schwitzen, allerdings nicht nur wegen der leicht bekleideten Samba-Tänzerinnen.
Von gestern Nachmittag, 16 Uhr, bis einschließlich Pfingstmontag sind wegen des Festes etliche Straßen gesperrt. So treten rund um den Blücherplatz auf vielen Bühnen internationale Musik- und Tanzgruppen auf. Das bunte Treiben sorgt nicht nur für eine ausgelassene Multi-Kulti-Stimmung in der Stadt, sondern auch für Verkehrschaos. Denn die riesigen, phantasievollen Bühnenbauten, errichtet von Künstlern des Berliner Netzwerkes «Inter Arte», brauchten in diesem Jahr besonders viel Platz.
Wegen der Absperrungen sind Staus noch bis Montagmorgen vor allem rund um den Blücherplatz, an der Zossener Straße von Baruther Straße bis Waterlooufer und an der Blücherstraße zwischen Mehringdamm und Mittenwalder Straße zu erwarten. Wer möglichst stressfrei zum Festplatz gelangen möchte, sollte es also am besten zu Fuß versuchen. Denn auch das Fahrräder-Schieben in der Menschenmenge könnte durch den zu erwartenden Andrang schwierig werden.
Umfahren werden sollte bis einschließlich Montagmorgen der Bereich Mehringdamm/Waterlooufer/Gitschiner Straße. Durch den Umzug, der morgen um 12.30 Uhr am Hermannplatz beginnt und bei dem sich 4200 Akteure über Südstern, Gneisenaustraße und Yorckstraße bewegen, sind Staus auch in der Prinzenstraße, der Baerwaldstraße und der Gneisenaustraße zu erwarten. Entlang der Hasenheide bewegt sich der Straßenzug dann in 115 Formationen durch die Stadt. Erwartet werden rund 600 000 Zuschauer am Straßenrand.
Durch die Partys, die im Rahmen des Festivals stattfinden, herrscht zudem, wie jedes Jahr, Parkplatzmangel. So versammeln sich Gäste und Akteure heute und morgen jeweils ab 23 Uhr in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg. Zu südamerikanischen Rhythmen wird bereits jeweils ab 22 Uhr in der Junction Bar in der Gneisenaustraße 18 getanzt. Heißer Tipp unsererseits also: Auto stehen lassen und die Schweißperlen lieber beim Mitfeiern als im Verkehrschaos verlieren. iho/Foto: Lässig