Nichts wie raus zum Wannsee - In meinem Kajak bin ich Kapitänin

«Der Wannsee gehört zu Pfingsten mir. Mögen das andere auch irrtümlicherweise von sich selber glauben - ich jedenfalls werde in netter Begleitung im Kajak über die Wellen gleiten. Meine Wellen. Und bedauern, dass ich keine Eskimofrau bin, dann wäre mein Einerkajak «Umiak» nämlich größer als das der Herren. Und für die Männer bliebe - Ätsch! - nur das kleinere Jagdboot. Die Eskimos gelten als Erfinder der Kajaks, sie bauen sie aus Holz oder Walrippen, die sie mit Seehundhäuten überziehen. Für meine Pfingst-Wannseetour begnüge ich mich mangels Seehunden und Walrippchen mit Plastik.

Hüten muss ich mich auf jeden Fall vor den frechen Ausflugsdampfern. Die sehen zwar nett und kitschig aus, machen aber Wellen, die ungeübten Kajakfahrern leicht zum Verhängnis werden können. Denn während man sich noch auf die anrollenden Wellen freut, stellt man fest, dass sie - Huch! - doch größer waren als angenommen und - noch ist es zu kühl zum Baden. Und das Boot ist dann plötzlich auch nicht mehr so groß, wie es am Ufer aussah. Also werden wir den winkenden Passagieren so weiträumig wie möglich ausweichen. Ab 9.30 Uhr hat der Bootsverleih Lüders, links vom Strandbad Wannsee gelegen, geöffnet. Ein Kajak kostet sieben Euro pro Stunde, der Tagestarif (9.30 - 20 Uhr) liegt bei 40 Euro. Das ist nicht wirklich billig, aber es lohnt sich. Denn man ist, wie gesagt, allein auf hoher See. Fast . . .»

Silvia Meixner