Prozess um Mord an Goldhändler beginnt

Ostersonntag 1994 hatten Spaziergänger im Kanton Vorarlberg in Österreich die Leiche des Wiesbadener Goldhändlers Helmut Krampe gefunden. Der 44-Jährige soll am 30. März mit seinem Wohnmobil und einer größeren Geldmenge aus Deutschland aufgebrochen sein, um - wie die Kripo damals berichtete - in Tschechien ein Goldgeschäft «im Graubereich» abzuwickeln. Als mutmaßlicher Killer Krampes muss sich von Mittwoch an ein jetzt 33-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der im Kreis Aue geborene Sachse soll den Goldhändler in der Nacht zum 31. März 1994 zwischen Zürich und Sankt Gallen umgebracht haben. Die befreundeten Männer sollen sich kurz zuvor in der Schweiz getroffen haben.

Im April 1994 war der Angeklagte in der Tschechischen Republik festgenommen worden. Der damals 25-Jährige soll die Tat zunächst zugegeben haben. Als Tatort soll der Sachse indessen die Gegend zwischen Innsbruck und dem Arlberg genannt haben. Dann sei er in Krampes Campingbus nach Tschechien gefahren.

Der inzwischen 33-jährige Elektroinstallateur soll dem Wiesbadener rund 140 000 Euro geraubt haben. Nach Angaben einer Justizsprecherin soll er früher Geldnot als Motiv genannt haben. Der mutmaßliche Mörder wurde nach Österreich ausgeliefert und kam dort 1996 erstmals vor Gericht. Im Prozess vor dem Landgericht Feldkirch soll er sein Geständnis rückgängig gemacht haben. Er wurde mangels Beweises freigesprochen. Als freier Mann soll sich der Sachse wieder verdächtig gemacht haben. Seit 1999 ermittelte Österreich erneut. Er wurde mit Steckbrief und internationalem Haftbefehl gesucht. Seit Januar sitzt er in Berlin in U-Haft. Die hiesige Justiz übernahm den Fall, weil er seinen letzten Wohnsitz in Berlin hatte, . dpa