Tote Ratten im Schwimmbecken: Spaßbad «Blub» geschlossen

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Gabi Zylla

Gestern um 15.40 Uhr ist das Badeparadies «Blub» an der Buschkrugallee in Britz «aus seuchenhygienischen Gründen und wegen akuten Rattenbefalls» geschlossen worden. Das verfügte Neuköllns Gesundheitsstadtrat Michael Freiberg (CDU) nach einem Termin von Gesundheitsamts-Mitarbeitern in dem 17 Jahre alten privaten Spaßbad. Ins Rollen gebracht hatten die Schließung Berichte eines Schädlingsbekämpfers sowie der Anruf einer Besucherin.

Gesichtet wurden nach Auskunft des Stadtrats im Außenbecken schwimmende Ratten, tote Ratten im Innenbereich und frischer Rattenkot beim Baby-Schwimmbecken. Auch die Pflanzungen im Inneren seien von Ratten durchsetzt. Dazu kamen, so Freiberg, hygienische Mängel wie Taubenkot im Restaurantbereich. Die Schließung wird erst wieder aufgehoben, wenn eine Tilgungsbestätigung vom Schädlingsbekämpfer beim Gesundheitsamt vorliegt. Das kann mehrere Wochen dauern.

Das Badeparadies war bereits öfter in die Schlagzeilen geraten. So musste die Sauna in den letzten Jahren mehrmals aus hygienischen Gründen geschlossen werden. Reparaturstaus sorgten im Juni für Ärger. Denn: Im Sommer war eine Neuorientierung des Bades auf Therme sowie mehr Fitness- und Wellnessangebote im Gespräch, wofür noch ein Investor gesucht wurde. An Reparaturen erfolgte daher nur das Notwendigste. Eine verrostete Treppe, abgestoßene Ecken, optische Mängel und Verschleiß sowie ein Besucherrückgang waren die Folge.

Blub-Geschäftsführer Harald Frisch war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Im Sommer jedoch war er noch optimistisch, einen Investor für den Umbau des Bades samt baulicher und technischer Sanierung - Kosten: 5 Millionen Euro - bis Ende 2002 zu finden. Sein Versprechen damals: «Bis das neue Konzept greift, wird für einen standardgerechten Betrieb gesorgt.» Die Umbauten sollten parallel erfolgen.

Auch hatte Frisch die Hoffnung, mit der anvisierten neuen Klientel von mehr Erwachsenen statt Kindern und Jugendlichen den Vandalismus in Bad und Freianlagen einzudämmen. Um die Verwüstungen von Jugendlichen in den Blumenbeeten und auch Schlägereien zu verhindern, musste bisher eine Sicherheitsfirma Streife laufen.

Ob ein Investor gefunden ist, ist noch nicht bekannt. «Sollte das bis Ende Dezember nicht der Fall sein, muss auch an Schließung gedacht werden», so Frisch im Sommer.