Telefonabzocke statt Gewinn

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Die Berliner Verbraucherzentrale warnt vor den Praktiken der Firma LCV. Seit Tagen landen Briefe des dubiosen Unternehmens in tausenden Berliner Briefkästen. Den Empfängern wird darin der Gewinn von 25 000 Euro in Aussicht gestellt. Abzurufen sei das Geld unter einer kostenpflichtigen 0190er-Telefonnummer. «Seit Wochen überschwemmen Beschwerden über die Praktiken der Firma unsere Briefkästen», sagt Christian Fronczak, stellvertretender Sprecher des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen. Doch den Verbraucherschützern sind die Hände gebunden. Trotz intensiver Bemühungen ist es ihnen bisher nicht gelungen, Auskünfte über die - laut Absender - im österreichischen Wolfurt ansässige Firma zu erhalten. Offensichtlich handele es sich aber um kein seriöses Angebot. Tatsächliche Gewinnauszahlungen seien bisher nicht bekannt, teilt die Verbraucherzentrale mit. Stattdessen müssten die Geneppten aber mit einer immensen Telefonrechnung rechnen. Der Anruf unter der angegebenen Nummer kostet 1,86 Euro pro Minute. Betroffene berichten, sie seien über lange Zeit mit automatischen Ansagen und in Warteschleifen hängen geblieben, hätten persönliche Angaben machen müssen, ohne je ans erhoffte Ziel, die Jackpot-Auszahlung, zu gelangen. Statt des erhofften Gewinns blieben Telefonkosten von bis zu 40 Euro.

Die Firma LCV, die unter verschiedenen Namen wie Impuls, Bestworld, TKN, Globalis oder Hansalor agiert, profitiert davon gleich doppelt. Zum einen erhält sie vom jeweiligen Provider einen Anteil von bis zu 75 Prozent der Gesprächsgebühren. Zum anderen vermuten Verbraucherschützer, dass die persönlichen Angaben der Anrufer an Adressen-Agenturen verkauft werden, die sie an andere Versender von Werbebriefen weiter veräußern.

Solche Praktiken wie auch das Versenden unseriöser Werbung per SMS oder Fax bezeichnet Fronczak als «eines der zentralsten Probleme des Verbraucherschutzes». Betroffenen rät er, auf Werbung dieser Art nicht zu reagieren. fal

Opfer im Netz

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