Jörg Becker, Leiter der Abteilung Verkehr beim ADAC, fordert von der Polizei, statt Blitzer und uniformierter Polizisten verstärkt zivile und getarnte Kontrolleure einzusetzen, damit man den Rasern besser das Handwerk legen könne. «Das Schlimme ist, dass die Raser im Vergleich mit anderen deutschen Städten in Berlin konzentriert vorhanden sind», so Becker. Becker gibt Autofahrern den Rat, sich auf keinen Fall durch die Raser provozieren zu lassen oder mitzurasen.
Andererseits appellierte er an Stadtentwicklungssenator Peter Strieder, doch präziser zu prüfen, wo in Berlin tatsächlich Geschwindigkeitsbegrenzungen notwendig sind. «Viele Beschränkungen haben nun wirklich nichts mehr mit Verkehrssicherheit zu tun», sagt Becker. Der ständige Wechsel von 30 auf 50 Stundenkilometer provoziere ein undiszipliniertes Fahren.
Die Überlegung, auch mal 60 Stundenkilometer zuzulassen, würden viele Verkehrsteilnehmer akzeptieren, ohne dass gleich dadurch die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werde. Als Beispiel nannte Becker in Wannsee die Königstraße nach Potsdam, «wo wenigstens 60 km/h statt der erlaubten 50 km/h drin sei müssten.» Würde hier geblitzt, sei das reinste Abzocke. jar