Zehn gute Gründe sprechen für den Herbst

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Wir werden ihn nicht vermissen: den Sommer, sein Licht, seine Hitze in der Nacht. Denn wenn nun die Temperaturen sinken, Tage kürzer werden und der Wind das Laub über die Straßen treibt, beginnt die Zeit der Träumer, der Menschen, die durch ihr Fenster auf graue Häuser blicken, tief seufzen und sich an der Berlin-Tristesse erfreuen. Sie wissen, dass der Herbst die schönste Zeit des Jahres ist: stürmisch, nass, aber auch wunderbar golden.

Endlich Kuscheln statt Flirten : War der Sommer leicht und sprunghaft, ist der Herbst die Jahreszeit für das große Gefühl mit sanftem Kerzenlicht und Kuschelrock.

Endlich Spazieren statt Sonnenbaden : Niemanden interessiert die Bikinifigur unter einem langen Wollmantel. Frei durch herbstbunte Parks zu wandern, ist allemal besser, als ständig auf der Liegewiese den Bauch einzuziehen.

Endlich Fegen statt Sprengen : Keine Kämpfe mit dem Gummischlauch mehr oder alberne Wasserdüsen in Vorgärten, die ahnungslose Passanten verschrecken. Fegen ist die ursprünglichste aller Gartenarbeiten: Ein Mensch und sein Besen gegen Laub und Wind.

Endlich Heizung statt Hitze : Heizungen sind wunderbar: Ein Dreh und schon herrscht die richtige Temperatur in der Wohnung. Die Sonne hingegen ist nie richtig eingestellt. Entweder schmilzt die Butter auf dem Teller oder man friert. Außerdem ist sie so schrecklich unzuverlässig. . .

Endlich Strick statt Shirt : Wirklich niemand will mehr Achselhaare sehen, die aus verschwitzten T-Shirts hervorlugen. Strick verdeckt - und das ist besser so.

Endlich Rotwein statt Schorle : Er duftet. Er ist schwer. Er sieht cool aus: Rotwein macht das Leben samtig, alles fließt und wird weicher. Schorle aber ist anstrengend - wie ein Besuch im Fittnesscenter oder ein Gespräch mit dem Fahradkurier von nebenan.

Endlich Stiefel statt Sandale : Die schlimmste Sünde des Sommers verschwindet: die Flip-Flop Sandale. Deren Träger bleiben allerdings und laufen dem nächsten Trend nach: Cowboystiefel.

Endlich Gameboy statt Spielplatz : Keine nervenden Mütter oder Ehefrauen mehr, die sagen: Geh nach draußen. Stattdessen Cola, Chips, ein gutes Videospiel.

Endlich Eintopf statt Eis am Stiel : Eintopf ist sentimental: Nach dem Fingerfood-Sommer dampft es in der Suppenschüssel wie früher bei Oma. Eis am Stiel ist klebrig, kalt und «schlecht für die Zähne», sagt Großmutter.

Dampfbad statt Strandbad : Keine Kinder, die brüllen und ins Wasser pieseln, sondern Seife, Sauberkeit und Ruhe. sheu/tt